Madrid me mata, Madrid bringt mich um, lautet ein bekannter Spruch über die spanische Hauptstadt. Es stimmt, gerade im Zentrum sind je nach Tageszeit sehr viele Menschen unterwegs, es ist eng, laut und hektisch. Mittags wirken manche Ecken dann wieder verschlafen und menschenleer. Wichtige historische Zeugnisse trifft man auf Schritt und Tritt, es sind zu viele um sie hier auch nur annähernd erschöpfend aufzuführen. Dieses Buch will kein weiterer Madrid-Reiseführer sein. Seit Mitte der 1980er Jahre habe ich mir die Stadt erlaufen, in endlosen Schleifen, von einem Ende der Gran Vía, die als Achse das Zentrum in zwei Hälften teilt, bis zum anderen an der Plaza de España und in zahllosen Schlangen- und Zickzack-Bewegungen. Die Bilder konzentrieren sich auf die letzten Jahre, neben den fotografischen Eindrücken eines Flaneurs reflektieren sie gesellschaftliche Ereignisse, die sich seit Beginn der Krise 2008 zeigten.